Samstag, 16. August 2014

Lo siento..

Hallo Welt,

Ich bin jetzt neun Tage in Mexiko.
und ich hab mit Absicht nichts hierhin gepostet, weil ich erstmal das Leben hier aufnehmen wollte, anstatt drüber zu schreiben. Eigentlich denke ich so immer noch, und ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob ich diesen Blog nicht einfach löschen soll, weil es einfach Situationen gibt, die man für sich in diesem Moment genießen sollte, und nicht darüber schreiben.
Solange ich mich aber nicht entschieden habe, lasse ich euch an meinem neuen Leben ein bisschen teilhaben.

Am 7.8 ging es los. Kaum zu glauben, dass das schon wieder neun Tage her ist.. Ich bin vom FMO nach Frankfurt geflogen. Die lange Strecke von unglaublichen 20 Minuten Flugzeit sing eigentlich nicht der rede wert. Höchstens der Abschied. ich hab mich die Tage vor dem Abflug emotional immer zurückgezogen, denn mein Kopf war noch nicht so weit, das er wusste; "Mensch, du bist bald ein Jahr einfach weg." Auch am Flughafen wurde diese sehr seltsame Leere in mir bis zum Schluss nicht besser. Ich glaube, dass mir in den letzten fünf Minuten mit meiner Familie die Situation erst bewusst wurde. Dementsprechend nass war auch der Abschied letzten Endes ;)
Die Trauer war schnell überwunden und spätestens in Frankfurt, wo sich alle 78 Rotaryaustáuschschüler, die nach Mexico fliegen, getroffen haben, ging es mir wieder gut.
Der Flug war echt witzig und mit Filmen und der großen Anzahl von Austauschschülern, gingen die 12 Stunden ziemlich schnell rum. Es war interessant, die Menschen, die man sonst nur aus dem Internet kennt endlich mal so ganz real zu sehen.
In Mexiko City trennten sich dann unsere Wege und wir sieben, die nach Aguascalientes gehen, machten uns auf die Suche nach unserem Gate. Da aber auch am größten Flughafen Mexiko irgendwie keiner Englisch sprechen kann, war das echt hart :D
In Aguascalientes angekommen, wurde ich von meiner Familie voller Euphorie begrüßt. Es tat mir in dem Moment so Leid, dass sich meine Euphorie auf ein Minimum beschränkte, aber ich war seit 26 Stunden auf den Beinen, war todmüde und sah wohl sehr.. mitgenommen aus.
In den darauf folgenden Tagen habe ich die Stadt gesehen, meine Schule gewechselt (ohne Witz, Cuauhtemoc ist so eine schöne Schule), viele, viele neue Leute kennen gelernt, eine mexikanische Messe besucht, bei einem Rotarymeeting teilgenommen (irgendein Rotarier hat meine Sonnenbrille geklaut.. bienvenida.. ), den 18. eines Austauschschülers gefeiert, inklusive Pinata und dem traditionellen Gesicht- meets- Torte- Manöver. Ich habe mich durch die mexikanische Kochkunst gefuttert und versucht deutsche Struwen zu backen. (es hat irgendwann auch geschmeckt :D).
Ich nehme jeden Tag so viele Eindrücke mit, dass ich meistens abends echt müde bin, gerade wenn ich tagsüber viel in verschiedenen Sprachen kommunizieren musste (deutsch, Englisch, Spanisch, denglisch, spanglisch), das ist echt anstrengend, aber irgendwie auch schön, vor allem wenn man den eigenen Fortschritt in neuen Sprachen erkennt. Klar, sind die Schritte am Anfang minimal, aber auch das macht Spaß. So viel Spaß, dass für Dinge wie Heimweh überhaupt gar kein Platz ist. Natürlich denkt man mal an zu Hause, aber die Aufregung auf neues überwiegt einfach um Längen.
So, dass war die Kurzfassung.
Die Kurzkurzfassúng geht ungefähr so: Das Leben irgendwo anders ist immer aufregend. Bei mir ist das nichts anderes. Ich genieße es und ich kann meine Euphorie nicht mal in passende Worte packen. Und genau das ist eigentlich mein Spezialgebiet

In diesem Sinne
Adios oder wie die hier sagen: Bye (Amerika, du hast deine Finger echt überall)
Victoria (die zum ersten Mal froh über ihren richtigen Namen ist, weil jeder Mensch ihn aussprechen kann. Mexikaner sind da keine Ausnahme)

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